IASL Diskussionsforum online
Geschichte und Kritik der Intellektuellen

Moderation: Britta Scheideler


Britta Scheideler
Einleitung in die Diskussion

"Intellektuelle - ich habe noch nie welche getroffen. (...) Ich habe indessen viele Leute getroffen, die über den Intellektuellen reden. Und durch vieles Zuhören konnte ich mir ein Bild davon machen, was dieses Lebewesen sein mag." 1 Dabei dürfte das so gewonnene Bild allerdings - zunächst - sehr disparat ausfallen. Denn gerade zum Begriff und Phänomen des Intellektuellen existieren die unterschiedlichsten und z.T. sich widerstreitenden Definitionen und Konnotationen, Theorien und Auffassungen über die Rolle und Funktion des Intellektuellen, seine historische und aktuelle Bedeutung, soziale Verortung und politische Verantwortung usf. Selbst seine Existenz(- form) ist umstritten, wie das Anfangszitat von Michel Foucault zeigt, der nach einer Umfrage der Zeitschrift "Lire" 1981 immerhin an dritter Stelle der führenden französischen Intellektuellen rangierte. 2

Hier setzt der Problemaufriß von Georg Jäger an, mit dem dieses Forum zur Geschichte und Kritik der Intellektuellen startet. Jägers Thesen und Diskussionsansätze werden punktuell in einem Kommentar von mir aufgegriffen, zu dem Links am Ende der einzelnen Kapitel sowie am Ende des Problemaufrisses führen. Darin werden vor allem kritische Einwände, provokant zugespitzte Gegenpositionen und Fragen als Anregungen für die weitere Diskussion formuliert. Eine enge Eingrenzung der Diskussionspunkte erscheint dabei nicht sinnvoll, zumal wenn die These zutrifft, daß die Figur des Intellektuellen erst im Diskurs über den Intellektuellen konstruiert wird.

Kommentar und Kritik


Der Intellektuelle als diskursives Phänomen

Mit der These, daß die Figur des Intellektuellen ein diskursives Phänomen ist, das aus den Elementen des Intellektuellen-Diskurses rekonstruiert werden muß, scheint ein Ausweg aus der Vielfalt der Definitionen des Intellektuellen und ihrer konkurrierenden Geltungsansprüche gefunden. Offensichtlich ist diese nicht näher ausgeführte These an strukturalistischen Konzeptionen orientiert, die Diskurse als autonome Realität und vom Sprecher oder äußeren Sinnhorizonten unabhängige Mechanismen verstehen, mit denen soziale Gegenstände und die ihnen entsprechenden Subjektivitäten erst produziert werden. 3

Als folgenschwer erweist sich bei diesem Ansatz Jägers Prämisse, daß "über Intellektuelle (...) in der Regel Intellektuelle sprechen", woraus die Annahme resultiert, daß der Intellektuellendiskurs sich selbst (re-)produziert. Unter dieser Prämisse ist aber nicht nur jede Definition des Intellektuellen zugleich eine Selbstdefinition. Auch die im Diskurs konstruierte Figur des Intellektuellen findet damit immer auch schon ihre personelle Entsprechung und Verkörperung im jeweiligen Teilnehmer am Intellektuellendiskurs - selbst wenn dieser sich noch so sehr davon distanzieren sollte. Kann man angesichts dessen im Fall des Intellektuellen aber überhaupt noch zwischen einem diskursiven und einem sozialen Phänomen unterscheiden?

Die Zweifel daran werden dadurch bestärkt, daß im Verlauf des Problemaufrisses die Rekonstruktion des Intellektuellen-Diskurses und seiner großen Themen zunehmend in eine Beschreibung des Intellektuellen - als nicht-diskursive soziale Tatsache - übergeht. Sichtbares Zeichen hierfür ist der Wechsel des Modus vom Konjunktiv der indirekten Rede zum Indikativ, so daß sich die Grenzen verwischen, was als Merkmal und Definitionskriterium - bezeichnenderweise vor allem aus dem wissenschaftlichen Intellektuellen-Diskurs - referiert und was übernommen wird.

Letztlich wirft dies die Frage auf, welcher Erkenntnisgewinn mit der These verbunden ist, daß der Intellektuelle ein diskursives Phänomen sei. Die Antwort darauf hängt sicherlich auch von der Möglichkeit ab, über die bloße Rekonstruktion der Elemente des Intellektuellen-Diskurses hinauszugelangen und diesen Diskurs - ohne den Rückgriff auf ein zielgerichtet handelndes Subjekt - in seinen Produktionsmechanismen, Macht-, Ausgrenzungs- und Disziplinierungstechniken zu analysieren. Hier wäre um so mehr nach geeigneten methodischen Zugängen zu fragen, als die Vermittlung von nicht-diskursiver und diskursiver Praxis etwa bei Foucault weitgehend unklar bleibt. Inwieweit erschwerend hinzukommt, daß die Analyse des Intellektuellen-Diskurses wiederum von Intellektuellen vorgenommen würde, wäre eine weitere Frage.

Auf der Voraussetzung, daß die Figur des Intellektuellen ein diskursives Phänomen ist, basiert die zweite These, daß die Definition des Intellektuellen die Diskussion um seine Definition sei. Sie wird in ihrer Offenheit zwar der Geschichte des umstrittenen Begriffs gerecht, der damit zugleich aber jede noch vorhandene Trennschärfe verliert, so daß man nun erst recht "von allen präzisen Definitionen verlassen, (...) zum Intellektuellen erklären kann, wen man will." Aber erschöpfen sich Phänomen und Geschichte des Intellektuellen in seiner Begriffsgeschichte? Überdies wäre zu fragen, ob die vielfältigen semantischen Aufladungen und ideologischen Besetzungen des Intellektuellen-Begriffs bereits zu dem Schluß zwingen, daß es sich um ein diskursives Phänomen handelt.

Mit der - hier hypothetisch formulierten - objektivistischen Gegenposition, daß es den oder die Intellektuellen als soziale Tatsache gibt, die mehr oder weniger zutreffend erkannt wird, stellt sich allerdings die Frage nach einer präziseren Definition. Lassen sich für eine von einem reflektierten Erkenntnisinteresse geleitete Definition die vorhandenen Beobachtungen und Beschreibungen auf ihre Stimmigkeit und Übereinstimmung im Sinne eines bzw. mehrerer Idealtypen auswerten? Und ist eine genauere Beschreibung ‘der’ Intellektuellen und der großen Themen dieses Diskurses, wie beispielsweise das Verhältnis zur Macht, nicht ohnehin nur konkret im jeweiligen historischen Kontext zu leisten?

Bemerkenswert bleibt das Faktum einer permanenten Intellektuellendebatte, die es nahelegt, von einem diskursiven Phänomen auszugehen. Eine andere Erklärung hierfür geben Bourdieu und im Anschluß an ihn Gipper. So sei die Frage, wer Intellektueller ist und wer nicht, ein wichtiges Mittel des symbolischen Ausschlusses von der legitimen Teilnahme an den Kämpfen innerhalb des intellektuellen Feldes um die Bestimmung des Feldes. 4 Gipper betont stärker den Aspekt der Abgrenzung des Feldes nach außen. So diene die permanente Diskussion um den Intellektuellen der ständigen Abgrenzung des intellektuellen Feldes gegenüber den Instanzen der ökonomischen, politischen und religiösen Macht, um die stets gefährdete, aber existentielle Autonomie des Feldes zu erhalten: "... in diesem Sinn" konstituiert "die Intellektuellendebatte (...) erst den Intellektuellen als soziale Realität." 5


Der Intellektuelle als Spezialist für das Wort und das intellektuelle Gemeinwesen

Die Definition des Intellektuellen als Spezialisten für das Wort erscheint geradezu empirisch belegbar durch die zahlreichen Beispiele von Schriftstellern als anerkannten Intellektuellen. Da aber auch weniger wortmächtige Naturwissenschaftler wie etwa Max Born als Intellektuelle gelten, stellt sich die Frage, was dieses Spezialistentum genau ausmacht. Nach Dahrendorf, auf den sich Jäger bezieht, ist es der "selbständige und bewußte Umgang mit dem Wort", der immer ein Stück Distanz von der Realität, die im Wort symbolisiert werde, impliziere und so den Intellektuellen von sozialen Rollenzumutungen frei und "freischwebend" werden 6 lasse. Das Wort diene dabei nicht der bloßen Verständigung, sondern "als Mittel des Ausdrucks von Realitäten und Überzeugungen in der (...) symbolische(n) Welt des Menschen". 7 Daher betrachtet er vor allem diejenigen als Intellektuelle, "die Kultur, d.h. die symbolische Welt des Menschen, einschließlich Kunst, Wissenschaft und Religion, schaffen, verteilen und anwenden." 8

Zwar betont Dahrendorf, daß jeder Mensch, unabhängig von seinem Beruf, zu diesem Wortgebrauch fähig sei. Gleichwohl wäre zu fragen, ob mit dieser Definition nicht der Begriff des Intellektuellen nahezu deckungsgleich wird mit dem der Intelligenz, wozu kulturschöpferische und -vermittelnde Berufsgruppen wie Pfarrer, Lehrer, Juristen, Techniker usw. gezählt werden. Damit würde jedoch die spezifisch politische und kritische Konnotation, die einen bestimmten Intellektuellen- vom Intelligenzbegriff im deutschen und französischen Sprachgebrauch unterscheidet, entfallen. 9 Zu fragen wäre auch, ob der bewußte, selbständige Umgang mit dem Wort tatsächlich eine hinreichende Erklärung gibt für eine distanzierte, kritische Haltung und ein intellektuelles Engagement, zu dem viele Naturwissenschaftler nach eigenen Aussagen aber erst durch die Auswirkungen ihrer beruflichen Tätigkeit - Stichwort Hiroshima - gefunden hatten. 10

Die berufliche und beamtenhafte Bindung der Intellektuellen in Deutschland macht Dahrendorf dafür verantwortlich, daß die meisten von ihnen ihren Frieden mit den herrschenden Gewalten und sozialen Zuständen machen, weil ihnen irgendwann "der Titel und die Pension noch wichtiger werden als das Wort." 11 Eine weitere Ursache für die Preisgabe einer kritischen Haltung sei das Fehlen eines funktionierenden intellektuellen Gemeinwesens als ein von Verlagen, Zeitungen, Akademien etc. getragenes "System der Diskussion und gegenseitigen Kritik", das statt der beruflichen Sphäre Orientierungspunkt der Intellektuellen und Ausgangspunkt für ihre "soziale Etablierung" sein könne.

Daß Jäger dieses Gemeinwesen als Heimat der Intellektuellen bezeichnet, läßt den Schluß zu, daß er den kritischen als den eigentlichen Intellektuellen ansieht, denn die bei Dahrendorf aufgeführten anderen Intellektuellen- Typen des angepaßten Ideologen und sich verweigernden Außenseiters benötigen diesen Orientierungspunkt nicht. Was konstituiert somit den - wirklichen? - Intellektuellen: der bewußte Umgang mit dem Wort oder die Zugehörigkeit zum intellektuellen Gemeinwesen? Dient dieses Gemeinwesen 'lediglich' der sozialen Etablierung des ansonsten eher randständigen und vereinzelten kritischen Intellektuellen oder ist es die Vorbedingung seiner Existenz, weil er aus den Diskursen - nach Jäger - seine Identität bezieht? Welche Rolle kommt damit diesem System der Diskussion und gegenseitigen Kritik für die These zu, daß der Intellektuelle ein diskursives Phänomen sei?

Darüberhinaus stellt sich die Frage nach der Bedeutung der Berufsposition für den Intellektuellen. Führt die gesellschaftliche Integration und Etablierung durch den Beruf zur Preisgabe der kritischen Distanz und zur Beschränkung auf die eigenen beruflichen Belange oder schafft sie die ökonomischen und sozialen Voraussetzungen für den selbständigen Umgang mit dem Wort und für eine effektive Kritik?


Der Intellektuelle als Sprecher universeller Werte

Der Intellektuelle als Sprecher allgemeinverbindlicher Werte wird nicht nur deshalb kontrovers diskutiert, weil sich über die Allgemeinverbindlichkeit von Werten streiten läßt und auch der Intellektuelle im Dienst von Ideologien oder partikularen Interessen die damit verbundene Legitimation gerne für sich in Anspruch nimmt. Die Frage der Legitimation stellt sich noch in einem weiteren Sinne, nämlich was den Intellektuellen zur 'Sinnstiftung und Weltdeutung' im Namen allgemeinverbindlicher Werte und damit im Namen aller und für alle veranlaßt, qualifiziert und berechtigt? Während vor allem ältere Theorien auf eine besondere Mentalität und Berufung bzw. Berufungssbewußtsein 12 abheben, verweist Bourdieu anstatt auf persönliche Motive und Charaktereigenschaften auf die spezifischen Gesetze und Bedingungen des intellektuellen Feldes, das sich als autonomes Feld erst durch die Ablehnung von Partikularinteressen konstituiert habe. Der Universalismus der Intellektuellen beinhalte daher auch eine "Verallgemeinerung eigener, unmittelbarer Interessen" und von "Werte(n), die in ihrer Welt gelten", in der der Einsatz für die allgemeinen Angelegenheiten zudem mit symbolischen Gewinnen belohnt werde. 13 Wird - so wäre zu fragen - damit aber nicht die Frage nach den Motiven und Gründen für die Vertretung universeller Werte nur auf den geschichtlichen Zeitpunkt der Entstehung des intellektuellen Feldes verschoben, als sich die hommes de lettres in der Ablehnung aller Partikularismen zu "Sachwaltern des Universellen proklamierten"? 14

Für die Vertretung universeller Werte attestiert Bourdieu den Intellektuellen eine besondere Kompetenz, die auf ihrer Zugehörigkeit zum autonomen Feld und der Respektierung seiner Gesetze beruht. Damit unterscheidet sich diese behauptete Kompetenz wesentlich von der sozial gesicherten, beruflichen Sachkompetenz, die der Intellektuelle nach Lepsius nicht besitzt, weil er sich auf Normen und Wertvorstellungen bezieht, die zu allgemein sind, um in die Zuständigkeit eines Berufs zu fallen. Wenn jedoch nach Bourdieu der Soziologe als "Geburtshelfer" mit expliziter Aufklärungsfunktion das ungeordnete Wissen des Interviewten verfügbar machen und interpretieren soll, 15 stellt sich die Frage, ob damit nicht die beruflich geschützte Sachkompetenz des Wissenschaftlers so weit gefaßt wird, daß sie sich auch auf seine Deutungen und Interventionen als Intellektueller erstreckt.

Besonders deutlich wird die Tendenz, aus der wissenschaftlichen Sachkompetenz eine Entscheidungs- und Deutungskompetenz für generelle Werte und Werturteilsfragen abzuleiten, in dem von Bourdieu herausgegebenen Liber-Jahrbuch von 1997. Darin wird die "Malaise der Wissenschaftler" auf ihre Unfähigkeit zurückgeführt, "eine Vermittlung zwischen Erkenntnis und Sinn herzustellen, zu identifizieren, was bei einer gut durchgeführten Forschung ein ethisches und politisches Bewußtsein und Verantwortung erwecken kann". 16 Wenn weiterhin das "Nichtvorhandensein jeglichen Werturteils" in der Wissenschaft beklagt und zur Parteinahme aufgefordert wird, so erinnert dies an das wertelitäre Selbstverständnis des deutschen Bildungsbürgertums bzw. Mandarinentums, das auf der Vorstellung einer wissenschaftlich fundierten Interpretation und Vertretung allgemeinverbindlicher Werte basierte. Gegen diese Verquickung von Wissenschaft und Werturteil hatte Max Weber allerdings bereits 1919 zur "Selbstbescheidung" aufgerufen, da die Wissenschaft nicht "eine Heilsgüter und Offenbarungen spendende Gnadengabe (...) oder ein Bestandteil des Nachdenkens von Weisen und Philosophen über den Sinn der Welt" 17 sei.

Angesichts dessen wäre zu fragen, inwieweit diese Kritik auch auf das aufklärerische Programm, das Bourdieu als Soziologe verfolgt, zutrifft und welche Konsequenzen daraus zu ziehen wären. Wo verläuft die Grenze zwischen der Tätigkeit und Kompetenz als Angehöriger des wissenschaftlichen Feldes und der Rolle als Intellektueller? Und spricht somit auch Bourdieu eher als Mandarin denn als inkompetenter und ungeschützter Intellektueller? Als Bestätigung des Ansatzes von Lepsius erscheint es zumindest, daß der Kompetenzanspruch Bourdieus nicht anerkannt wurde und ihm den Vorwurf der Besserwisserei und vermeintlichen Allwissenheit eingetragen hat. 18


Der kritische Intellektuelle als Moralist

Wenn vom ‘kritischen Intellektuellen’ die Rede ist, wird ein Merkmal genannt, das nach Auffassung einiger Soziologen nicht nur eine spezifische Intellektuellenkategorie, sondern den Intellektuellen schlechthin konstituiert. Kritik als Kennzeichen des Intellektuellen verträgt sich insofern mit seiner Definition als Sprecher universeller Werte, als sich diese Kritik des Intellektuellen - nach Lepsius - auf öffentlich anerkannte Grundwerte beziehen muß. Bietet sich hierüber also die Möglichkeit, den Intellektuellen als Sprecher universeller Werte, was immer schon ein Moment der Kritik impliziert, vom Ideologen im Dienst partikularer Interessen sowie vom Mandarin, der auf solche Kritik zugunsten der eigenen Statuswahrung verzichtet, abzugrenzen?

Nach der formalen Definition von Lepsius ist ein Intellektueller, wer unter Berufung auf allgemein anerkannte Grundwerte legitime, aber inkompetente, d.h. nicht durch die berufliche Sachkompetenz geschützte, öffentliche Kritik übt. Zwar sei dazu prinzipiell jeder in der Lage, soweit er über Zugang zu den Medien der Öffentlichkeit verfügt. Typischerweise seien es aber nur die Angehörigen von Intelligenzberufen, die zu Intellektuellen werden, weil sie sich bereits aufgrund ihres Berufs "mit der sozialen Vermittlung abstrakter Wertvorstellungen beschäftigen" 19 und so in die Daueraktualität kommen, Kritik zu üben.

Somit wird der Intellektuelle durch ein konkret strukturiertes Verhalten bestimmt, für das nicht die individuelle Motivation ausreichend ist, sondern für das die soziale, konkret berufliche Position die strukturelle Voraussetzung bietet. Von hier aus läßt sich nicht nur der Schriftsteller, dessen Beruf im besonderen Maße die Vermittlung abstrakter Wertvorstellung beinhaltet, als Prototyp des Intellektuellen erklären, sondern auch die zeitweilige Intellektuellenrolle von Naturwissenschaftlern, etwa "wenn sie (...) die gesamtgesellschaftliche Legitimität ihrer (beruflichen, B.S.) Ziele begründen". 20 Darüber hinaus ermöglicht dieser Ansatz den Verzicht auf sozialpsychologische Definitionen des Intellektuellen als besonderen Menschen- oder Persönlichkeitstyps, wie z.B. bei Lepenies, der ihn als "konstitutionellen Melancholiker" und "Mensch(en), der nicht aufhören kann, zu denken" 21, beschreibt. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes kann in seiner Trennschärfe zwischen Intelligenz und Intellektuellen gesehen werden, denn "zu Intellektuellen werden Intelligenzler (und andere) immer dann und nur solange sie Kritik üben." 22

In dieser situativen Bestimmung liegt allerdings auch ein entscheidender Nachteil dieser Definition. Sie erfaßt nicht die Tatsache, daß sich relativ feste Rollenbilder und - zuweisungen im Selbst- und Fremdverständnis der Intellektuellen ausgebildet haben, die u.a. darin zum Ausdruck kommen, daß man das Schweigen ‘der’ Intellektuellen beklagt, daß sich ein Gruppenbewußtsein der Intellektuellen (wenn auch nur gelegentlich) artikuliert und ein intellektuelles Gemeinwesen etabliert. Schließlich wäre auch zu fragen, ob das Modell des kritischen Intellektuellen aus den 1960er Jahren nicht an einem aufklärerischen Öffentlichkeitskonzept orientiert ist, das durch den weiteren Strukturwandel der Öffentlichkeit in der modernen Mediengesellschaft mittlerweile obsolet geworden ist, so daß auch dieses Intellektuellenkonzept nur noch eine sehr eingeschränkte, wenn nicht gar nur noch historische Bedeutung besitzt? 23


Der Schriftsteller als Intellektueller

Daß der Schriftsteller zum Prototypen des Intellektuellen avancieren konnte, führt Jäger auf die "ungewöhnliche produktive Freiheit und soziale Unabhängigkeit" zurück, die der freie Schriftsteller im 18. Jahrhundert im Zuge der Genieästhetik gewann. Abgesehen davon, daß dies auch für andere, namentlich künstlerische (Berufs-)Gruppen gelten würde, erscheint eine solche Freiheit und soziale Unabhängigkeit - die real an enge Grenzen stieß - auch nicht als ein hinreichender Grund dafür, daß ihre Inhaber als Sprecher allgemeinverbindlicher Werte auftreten. Ergibt sich diese Rollenübernahme nicht vielmehr aus der Rolle des freien Schriftstellers als prototypisches Individuum, das durch die eigene Selbstverwirklichung im autonomen Werk beispielhaft und stellvertretend für alle Menschen die Selbstentfremdung aufhebt und »gleichsam den ganzen Menschen in uns« 24 wiederherstellt? Wie Lämmert aufgezeigt hat, war der Anspruch des Schriftstellers auf Repräsentativität bereits durch die Abkehr von der Auftragsarbeit und die Bekenntnisdichtung vorgegeben, die den Identifikationswünschen einer unbekannten Leserschaft entsprechen mußte. 25 Als der "exemplarische Einzelne" 26 kann der freie Schriftsteller folglich die ‘wahren’ Bedürfnisse des Menschen aussprechen und universelle Werte und Ziele setzen.

Mit der Ausdifferenzierung des freien Schriftstellers aus dem Gelehrtenstand und der genieästhetischen Absage an ein genormtes Literaturverständnis, das bestimmte literarische Fertigkeiten voraussetzt, entstand aber auch ein besonders problematischer Beruf, dem kein geregelter Ausbildungsgang und kein verbindliches Berufsbild zugrunde lag und der jedem offen stand. Übersteigt bereits der Anspruch auf Vertretung universeller Interessen und Werte die Zuständigkeit eines Berufs, so konnte der freie Schriftsteller um so weniger Anspruch auf berufliche Sachkompetenz und Kompetenzsicherung erheben, als seine Qualifikation hauptsächlich in seiner Subjektivität bestand. Der Beruf des Schriftstellers wurde denn auch eher als Berufung mit den bekannten Folgen für die gesellschaftliche Integration und Anerkennung dieser Berufsgruppe verstanden.

Von hier aus erklärt sich die Forderung Heinrich Manns, Schriftsteller als Experten für das Allgemein-Menschliche in ihrer spezifischen Sachkompetenz durch einen akademischen Titel zu schützen. Anläßlich des Reigen-Prozesses 1922 konstatierte er, daß jeder »hergelaufene Polizeiprofessor« mit scheinbar gleichem, sogar höherem Recht als selbst der erste Dichter von Dingen der Moral und Menschlichkeit sprechen könne, "soweit er Mensch ist, und das Amt hat er voraus." 27 Da die berufliche Beschäftigung mit dem Menschlichen nicht als spezifische Leistung anerkannt werde, die eine besondere Autorität in diesen Fragen verleihe, sah Mann nur eine Möglichkeit, die öffentliche Anerkennung des Dichters und seiner Fachkompetenz zu erreichen: "Es geht also nicht anders (...): Der Dichter muß staatlicher Professor werden". 28

Treffen somit auf den Idealtypus des freien Schriftstellers in besonderem Maße die Strukturmerkmale des Intellektuellen zu, nämlich sich beständig, weil beruflich mit generellen Werten zu befassen, ohne darin jedoch für beruflich kompetent erachtet zu werden und geschützt zu sein? Und inwieweit verschärft sich das Legitimationsproblem noch dadurch, daß der Schriftsteller nur unvollständig über seinen Beruf gesellschaftlich integriert ist und deshalb als "Außenseiter" 29 seine Loyalität mit gesellschaftlichen Grundwerten besonders unter Beweis stellen muß?

Wenn aber der freie Schriftsteller seit dem Ende des 18. Jahrhunderts als Prototyp des Intellektuellen bezeichnet werden kann, welcher Stellenwert kommt dann der Intervention Zolas in der Dreyfus-Affäre zu? Lassen sich die aufgeführten prototypischen Merkmale des intellektuellen Engagements bereits früher, z.B. an Büchner als Verfasser des Hessischen Landboten, beobachten, so daß 1898 ‘nur’ ein Phänomen auf seinen Begriff gebracht wurde, oder ist Zolas Intervention der Gründungsakt der Figur des Schriftstellers als Intellektueller? In diesem Zusammenhang ist auch Hübingers Feststellung von Interesse, daß in Deutschland nicht erst mit Heinrich Mann 1910, sondern bereits um 1900 eine intensive Selbstreflexion der Intellektuellen in den einzelnen kulturellen Milieus einsetzte, weshalb die Geschichte des Begriffs nicht die Geschichte der Intellektuellentätigkeit in Deutschland ersetzen könne. 30

Im Hinblick auf den Schriftsteller als Intellektuellen stellt sich als weitere Frage die nach dem Dichter als Intellektuellen. Im deutschen Sprachgebrauch kommen ‘Dichter’ und ‘Intellektueller’ nur schwer zusammen, es sei denn als Gegensatzpaar. Liegt dies an der besonderen Legitimation des Dichterworts, die im Selbst- wie Fremdverständnis des Dichters nicht rational oder moralisch nachzuweisen, sondern transzendental - etwa durch das Genie oder die "Begattung des Dichters durch das All" (Walter von Molo) - vorgegeben ist? Spiegeln sich somit im Begriffspaar ‘Schriftsteller’ versus ‘Dichter’ die politischen und ästhetischen Positionen von Intellektuellen einerseits und Mandarinen andererseits wider? 31 Hier wäre zu fragen, inwieweit sich eine solche Trennung überhaupt vornehmen läßt, da sich ja auch der Schriftsteller der literarischen Sprache bedient, deren spezifische Überzeugungskraft und ästhetischer Eigensinn eine moralische Beglaubigung der Rede entbehrlich machen (zumal auch ‘schlechte’ Menschen ‘gut’ schreiben können) und die Dichtung in die Nähe der nicht hinterfragbaren Sinnstiftung, ja Manipulation rücken. Überdies wird die direkte, kritische Auseinandersetzung mit der dichterischen Rede durch deren Mehrdeutigkeit erschwert, weshalb - so Lämmert - dem Dichter zwar große Verantwortung für alle menschlichen Belange, gleichzeitig aber auch Narrenfreiheit zugesprochen werde, weil und solange man ihn nicht beim Wort nehmen kann - und muß. 32 Am Beispiel von Günter Grass empfiehlt Lämmert daher eine klare Rollentrennung zwischen dem Dichter mit literarischer Freiheit und demselben Autor, der in seiner politischen Aussage und Verantwortung wie jeder Bürger beim Wort genommen werden kann, 33 was allerdings die Frage offen läßt, wo genau die Rolle des Intellektuellen da zu verorten ist?

Wie schwierig und aktuell das Problem einer Rollentrennung im Selbst- und Fremdverständnis des Schriftstellers ist, zeigt das Beispiel Martin Walsers. Seine Rede über die Ritualisierung und Instrumentalisierung von Ausschwitz als "Einschüchterungsmittel oder Moralkeule" 34 führte nach der Friedenspreisverleihung 1998 zu heftigen Kontroversen. Die lang anhaltende öffentliche Diskussion zeigte dabei auch, daß der von Walser selbst thematisierte Sprechakt in der "öffentlichste[n] Öffentlichkeit" unweigerlich als "moralisch- politische[r] Auftritt" eines Intellektuellen verstanden wurde, während sich der Schriftsteller Walser mit seinem Credo für eine weniger direkte, "literarische Sprache" letztlich von dieser Rolle distanzierte. 35


"Intellektuellendämmerung"?

Gegen die angeführten Indizien und Argumente, die für eine Intellektuellendämmerung sprechen, nehmen sich Gegenargumente, die etwa auf die bereits in den 1920er Jahren gegebene Fragmentierung der Öffentlichkeit und Begrenzung des Wirkungsfeldes der Intellektuellen verweisen, eher hilflos aus. Auch das Faktum des postmodernen Wertepluralismus wird in seiner Bedrohlichkeit für den universellen Intellektuellen ja nicht dadurch aufgehoben, daß die Protagonisten der Postmoderne selber Intellektuelle seien, weil sich an ihnen der "Grundgestus jeder aufklärerischen Reflexion: die Kritik geltender Vorurteile - und seien das die Vorurteile bisheriger Vorurteilskritik", 36 beobachten lasse.

Wenig überzeugend wirkt es auch, wenn Bourdieu trotz der "tiefgehende(n) Demoralisierung im Gefolge des Niedergangs der Autonomie" 37 des intellektuellen Feldes, wofür er insbesodere die Medien-Intellektuellen verantwortlich macht, die Rede vom Ende der Intellektuellen für falsch erklärt, da die spezifischen Gesetze des Feldes weiter in Geltung blieben. Dies würden gerade die Medien-Intellektuellen unter Beweis stellen, wenn sie um der damit verbundenen symbolischen Profite willen ostentativ "Respekt vor dem Universellen" bekunden.

Eine andere, positive Perspektive zeigt Jost Schneider auf. Mit der in der Postmoderne zu einem vorläufigen Höhepunkt gelangten Pluralisierung der Gesellschaft sei ein einheitliches und universell angelegtes Konzept ‘des Intellektuellen’ zwar obsolet geworden, an dessen Stelle aber eine - zur Zeit noch überschaubare - Vielzahl von Konzepten ‘der Intellektuellen’ getreten. Hierzu gehören auch die im Zuge der Bildungsexpansion der 1960er Jahre entstandenen "anonymen Intellektuellen", deren Geltung und Wirkung auf einen engeren Kreis begrenzt bleibe, und für die das Internet deshalb keine Bedrohung darstelle, sondern im Gegenteil ein besonders attraktives Publikations- und Diskussionsforum.


Dr. Britta Scheideler
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Buchwissenschaft
D-55099 Mainz

Copyright © by the author. All rights reserved.



Die Spielregeln der IASL Diskussionsforen online finden Sie auf der Seite Diskussionsforen.


[ Home | zurück zum Anfang | zurück zur Liste ]


Anmerkungen

1 Foucault, Michel: Der maskierte Philosoph; zitiert nach Kohler, Georg: Das institutionalisierte Individuum. In: Intellektuellendämmerung? Beiträge zur neuesten Zeit des Geistes. Hg. v. Martin Meyer. München: Hanser 1992, S. 27-37, hier S. 31.   zurück

2 Siehe Bourdieu, Pierre: Homo academicus. Übers. von Bernd Schwibs. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1988, S. 333 u. 341.   zurück

3 Siehe Foucault, Michel: Die Ordnung des Diskurses. Aus dem Französischen von Walter Seitter. Mit e. Essay von Ralf Konersmann. Frankfurt/M.: Fischer 1997 sowie Stadlinger, Jörg: Art.: Strukturalismus. In: Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Hg. v. Hans Jörg Sandkühler. Bd. 4. Hamburg: Felix Meiner 1990, S. 466- 474.   zurück

4 Siehe Bourdieu, Pierre: Das intellektuelle Feld: Eine Welt für sich. In: P.B.: Rede und Antwort. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1992, S.155-166, hier S. 159.   zurück

5 Gipper, Andreas: Der Intellektuelle. Konzeption und Selbstverständnis schriftstellerischer Intelligenz in Frankreich und Italien 1918 - 1930. Stuttgart: M und P, Verlag für Wissenschaft und Forschung 1992, S. 306.   zurück

6 Dahrendorf, Ralf: Gesellschaft und Demokratie in Deutschland. München: Piper 1968, S. 318. Das vorangegangene Zitat im Satz ebd., S. 309.   zurück

7 Ebd., S. 309.   zurück

8 Ebd.   zurück

9 Siehe Gipper: Intellektuelle, S. 11/12.   zurück

10 Siehe Born, Max: Die Zerstörung der Ethik durch die Naturwissenschaft. In: Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz. Dialog über die zwei Kulturen. Hg. v. Helmut Kreuzer. Stuttgart: Klett 1969, S. 179-186, hier S. 180.    zurück

11 Dahrendorf: Gesellschaft, S. 322. Diese Angabe bezieht sich auch auf die Zitate im nachfolgenden Satz.   zurück

12 Siehe Kurucz, Jenö: Struktur und Funktion der Intelligenz während der Weimarer Republik. Köln 1967, S. 42.   zurück

13 Siehe Bourdieu, Pierre: Die Intellektuellen und die Macht. Hg. v. Irene Dölling. Hamburg: VSA-Verlag 1991, S. 64. Die Zitate im Satz ebd., S. 17f. u. 46.   zurück

14 Ebd., S. 64.   zurück

15 Ebd., S. 9 und 22.   zurück

16 Campenhoudt, Luc van : Intellektuelle Arbeit und politische Verantwortung. In: Intellektuelle, Markt & Zensur. Mit Beitr. v. Ursula Apitzsch u.a. Hg. v. Pierre Bourdieu.(Liber Jahrbuch 1) Konstanz: UVK 1998, S. 90-93, hier S. 91.   zurück

17 Weber, Max: Wissenschaft als Beruf. In: M.W.: Aufsätze zur Wissenschaftslehre. Tübingen 1922, S. 524-555, hier S. 551.   zurück

18 Siehe Chervel, Thierry: Was das Volk empfindet, ist gesund. Wie der französische Soziologe Pierre Bourdieu allmählich den Status der Allwissenheit erlangt. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 148 v. 1. Juli 1998, Feuilleton, S. 13.   zurück

19 Lepsius, M. Rainer: Kritik als Beruf. Zur Soziologie der Intellektuellen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 16 (1964), S. 75-91, hier S. 88.   zurück

20 Ebd.   zurück

21 Lepenies, Wolf: Das Ende der Utopie und die Rückkehr der Melancholie. Blick auf die Intellektuellen eines alten Kontinents. In: Intellektuellendämmerung? Beiträge zur neuesten Zeit des Geistes. Hg. v. Martin Meyer. München: Hanser 1992, S. 15-26, hier S. 17/18.   zurück

22 Lepsius: Kritik als Beruf, S. 82.   zurück

23 Für diesen Hinweis bin ich Jost Schneider dankbar.   zurück

24 Schiller, Friedrich; zitiert nach Haferkorn, Hans J.: Zur Entstehung der bürgerlich-literarischen Intelligenz und des Schriftstellers im Deutschland zwischen 1750 und 1800. In: Deutsches Bürgertum und literarische Intelligenz 1750-1800. Hg. v. Bernd Lutz. Stuttgart 1974, S. 113-275, hier S. 166.   zurück

25 Siehe Lämmert, Eberhard: Der Dichterfürst. In: Dichtung, Sprache, Gesellschaft. Akten des IV. Internationalen Germanisten- Kongresses 1970 in Princeton. Hg. v. Victor Lange u. Hans-Gert Roloff. Frankfurt/M. 1971, S. 439-55, hier S. 447.   zurück

26 Kohler: Das institutionalisierte Individuum, S. 33.   zurück

27 Mann, Heinrich: [Gutachten über Brunner]. In: Weltbühne 12/II (1921), S. 524-25, hier S. 524.   zurück

28 Ebd.   zurück

29 Siehe Günter Grass: Von der Verantwortung (1987). In: G.G.: Werkausgabe. Bd. 16. Hg. v. Daniela Hermes, Göttingen: Steidl 1997, S. 188: "Schriftsteller und Intellektuelle, Außenseiter also...". Siehe auch Lenz, Siegfried: Das Dilemma der Außenseiter. In: Entwicklungsland Kultur. Dokumentation des 2. Schriftstellerkongresses des VS. Hg. v. Dieter Lattmann. München: Kindler 1973, S. 64-68.   zurück

30 Siehe Hübinger, Gangolf: Die Intellektuellen im wilhelminischen Deutschland. Zum Forschungsstand. In: Intellektuelle im Deutschen Kaiserreich. Hg. v. Gangolf Hübinger u. Wolfgang J. Mommsen. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag 1993, S. 198-210, hier S. 200 u. 204.   zurück

31 Siehe Winckler, Lutz: Der Geist an der Macht? „Kulturnation“ und intellektueller Hegemonieanspruch. In: Les intellectuels et l’état sous la république de Weimar. Sous la direction de Manfred Gangl et Hélène Roussel. Paris 1993, S. 219-231, hier S. 226.   zurück

32 Siehe Lämmert, Eberhard: Über die öffentliche Verantwortung des Schriftstellers. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament 21 (27.2. 1971), B. 9, S. 3-14, hier S. 8.   zurück

33 Siehe ebd., S. 11.   zurück

34 Walser, Martin: Erfahrungen beim Verfassen einer Sonntagsrede. In: Börsenblatt v. 13.10.1998, S. 17-24, hier S. 21.   zurück

35 Ebd., S. 18/19 u. 23.   zurück

36 Kohler: Das institutionalisierte Individuum, S. 28.   zurück

37 Bourdieu, Pierre: Und dennoch... In: Intellektuelle, Markt & Zensur. Mit Beitr. v. Ursula Apitzsch u.a. Hg. v. Pierre Bourdieu. (Liber Jahrbuch 1) Konstanz: UVK 1998, S. 99-103, hier S. 100.   zurück